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Entnahmeplan
Auch Auszahlplan. Bei einem Auszahlplan erhält der Anleger aus einem bestimmten Investmentvermögen (meist über 30.000 DM) regelmäßige Zahlungen. Der auszuzahlende Betrag wird durch Verkauf der entsprechenden Anzahl von Anteilen finanziert. Die Anleger lassen sich entweder ihr Kapital plus Erträge über einen festgesetzten Zeitraum auszahlen (Auszahlplan mit Kapitalverzehr) oder sie entnehmen ausschließlich die Kapitalerträge auf unbegrenzte Zeit (Auszahlplan mit Kapitalerhalt). Auszahlpläne sind besonders als zusätzliche Altersversorgung geeignet. Zuzahlungen, zusätzliche Auszahlungen oder die Auflösung des Investmentdepots sind jederzeit möglich.

EWS-Bandbreiten
Im Europäischen Währungssystem EWS sind die Währungen der Mitgliedstaaten über die Verrechnungseinheit ECU aneinander gekoppelt. Innerhalb bestimmter Schwankungsbreiten können die Währungen um einen besimmten Mittelkurs schwanken, ohne daß die jeweiligen Notenbanken kursstabilisierend eingreifen. Seit August 1993 gelten Bandbreiten von plus/minus 15 %. Nur für die D-Mark und den niederländischen Gulden gelten Bandbreiten von plus/minus 2,25 % .

Effekten
Im weitesten Sinne gehören alle Urkunden über Vermögensrechte zu den Wertpapieren, also ebenso Banknoten, Wechsel, Aktien, ... .

Eigene Aktien
Der Erwerb eigener ist verboten, da er gegen das Prinzip des Scutzes der Gläubiger und Aktionäre verstößt. Wirtschaftlich bedeutete der Erwerb eigener Aktien nichts anderes als eine Rückzahlung von Teilen des Grundkapitals. In Ausnahmefällen ist dies möglich:- wenn der Erwerb notwendig ist, um einen schweren Schaden von der Gesellschaft abzuwenden,- wenn die Aktien den Arbeitnehmern der Gesellschaft zum Erwerb angeboten werden,- wenn der Erwerb durch Gesamtrechtsnachfolge eintritt,- wenn die Aktien auf Beschluß der Hauptversammlung nach den Vorschriften über die Herabsetzung des Grundkapitals eingezogen werden sollen,- wenn der Erwerb unentgeltlich erfolgt.

Euro-Bond
Euro-Bonds sind Anleihen , die von internationalen Emmisionskonsortien begeben und in mehreren Ländern gleichzeitig zum Verkauf angeboten werden.

Einzahlplan
Regelmäßige, in der Regel zielgerichtete Anlage eines gleichbleibenden oder dynamisierten Betrages auf ein Investmentkonto; Ausnutzung des Cost-average-Effektes.

Erträge
Die Erträge sind abhängig von den im Fonds befindlichen Vermögensgegenständen. Zur Ausschüttung gelangen die im Laufe eines Geschäftsjahres dem Fonds zugeflossenen ordentlichen und außerordentlichen Erträge. Außerordentliche Erträge entstehen aus Veräußerungsgewinnen. Der Teil der Ausschüttung, der aus außerordentlichen Erträgen besteht, kann steuerfrei vereinnahmt werden. Ordentliche Erträge sind steuerpflichtige Zuflüsse aus Zins-, Dividenden- und Mieteinnahmen einschließlich der anrechenbaren Steuern.

Einkommensteuer
Dem Anleger in deutschen Investmentfonds fließen die Erträge der Fonds, bestehend aus Dividenden, Zinsen, Bezugsrechterlösen und/oder Mieteinnahmen etc. jährlich in Form der Ausschüttung/Thesaurierung zu. Die Erträge sind - unabhängig davon, ob sie vereinnahmt oder thesauriert werden - entsprechend dem persönlichen Einkommenssteuersatz beim privaten Anleger als "Einkünfte aus Kapitalvermögen" zu versteuern. Allerdings ist nicht die gesamte Ausschüttung zu versteuern. Veräußerungsgewinne - unabhängig von der Besitzdauer im Fonds - sowie Bezugsrechtserlöse, die vom Fonds ausgeschüttet werden, sind steuerfrei.

Einmalanlage
Die einmalige Einzahlung eines größeren Betrages für den Kauf von Investmentanteilen. Die Herausforderung und zugleich die Hauptschwierigkeit bei der Einmalanlage liegt darin, einen günstigen Anlagezeitpunkt zu wählen, denn davon hängt der Anlageerfolg stärker ab als beim kontinuierlichen Investmentsparen. Bei Aktienfonds ist ein günstiger Anlagezeitpunkt gegeben, wenn die Kurse niedrig sind. In Rentenfonds sollte man idealerweise investieren, wenn die Zinsen am Kapitalmarkt hoch und die Kurse der festverzinslichen Wertpapiere niedrig sind. Eine Einmalanlage kann man durch konsequentes Zukaufen bei niedrigeren Anteilspreisen verbilligen und so seinen Anlageerfolg steigern.

ECU
Engl. Abkürzung für European Currency Unit (= Europäische Währungseinheit). Der ECU wird aus einem Währungskorb, d.h. eine fest definierten Anzahl und Gewichtung von europäischen Währungen, berechnet. Er wird durch den EURO zum 1.1.1999 abgelöst.

Effektengiroverkehr
Im Effektengiroverkehr zwischen Banken werden bei Wertpapiergeschäften die gekauften und verkauften Wertpapiere miteinander saldiert.

Effektenlombardkredit
Der Lombardkredit ist ein Kredit, der durch Verpfändung von Wertpapieren, Wechseln und Waren gesichert ist. Beliehen wird nur ein Teil des Wertes des Sicherungsgutes.

Effektivverzinsung
Die Effektivverzinsung gibt die reale Verzinsung eines Investments an, nach Abzug aller Nebenkosten wie Gebühren, etc. Gegenteil: Nominalverzinsung.

Eigenhandel
Unter Eigenhandel fallen die Wertpapierorders einer Bank, die sie auf eigene Rechnung vornimmt. Beim Eigenhandel tritt die Bank selber als Spekulant auf und hofft, ihre liquiden Mittel durch erfolgreiches Umschichten zu vermehren und somit ihren Gesamtgewinn zu erhöhen.

Einschuß
Der Einschuß (englisch: margin) dient bei Käufen am Terminmarkt als Sicherheitsleistung für die Risiken bei Termingeschäften. Siehe Marge.

Elektronischer Hadel / Börse
Bei einer elektronischen Börse, auch Computerbörse genannt, wird der Handel der Wertpapiere nicht an einem geographischen Ort wie im Parketthandel abgewickelt, sondern über ein Computersystem. Hierbei werden die Aufträge von sogenannten Market Makern abgewickelt, die für bestimmte Wertpapiere die Händlerfunktion übernehmen. Der Vorteil einer Computerbörse ist die hohe Abwicklungsgeschwindigkeit und die geographische Unabhängigkeit der Marktteilnehmer. Z.B. ist die Deutsche Terminbörse eine elektronische Börse.

Emission
Eine Emission ist das Auf-den-Markt-Bringen von Wertpapieren. Dies können Aktien, Anleihen und weitere Wertpapiere sein.

Emissionsinstitut
Ein Emisionsinstitut ist ein Kreditinstitut, das die Emission eines Wertpapiers durchführt.

Emittent
Ein Emittent ist der Herausgeber von Wertpapieren. Bei Aktien handelt es sich um Unternehmen; bei Anleihen kann es sich um Unternehmen, öffentliche Körperschaften, den Staat und andere Institutionen handeln.

Enger Markt
Als enge Märkte werden solche mit geringem Umsatz bezeichnet. Hierfür kann es mehrere Ursachen geben: Es gibt nur sehr wenige Papiere, die sich im Streubesitz befinden, oder die Gesamtemission ist sehr begrenzt. Bereits kleine Orders können aufgrund der mangelnden Liquidität zu stärkeren Kursausschlägen führen.

Erfüllungsgarantie
Die Erfüllungsgarantie der Clearing-Stelle dient den Marktteilnehmern am Terminmarkt als Sicherheit, daß alle Terminkontrakte auch vollständig abgewickelt werden.

Eröffnungskurs
Der Eröffnungskurs ist der erste Kurs, der nach Eröffnung des Börsenhandels festgestellt wird.

Eskomptieren
Das bedeutet bei Wertpapieren, daß ein Ereignis bereits von den Marktteilnehmern in den Kursen vorweggenommen wurde. Spekulieren Anleger etwa auf einen steigenden Aktienkurs einer AG, weil sie sehr erfolgreich operiert, und führt dies zu einem Anstieg der Notierung, so haben sie einen Anstieg der Erträge und der Dividende somit vorweggenommen.

EURO
Der EURO gilt ab dem 1.1.1999. Der EURO ist der Name für die neue, gemeinsame Europäische Währung, die im Rahmen der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion die einzelnen Währungen in den Teilnehmerstaaten ablöst.

Euromarkt
Der Euromarkt unter Banken und emittierenden Institutionen befindet sich in Europa und ist einnicht auf eine feste Börse gebundener Markt für den Handel mit Anleihen.

Euronotes
Euro-Notes sind Anleihen, die am Euromarkt gehandelt werden, jedoch mit einer kurzfristigen Laufzeit.

EWS
Das Europäische Währungssystem bezieht sich auf die Währungen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Das EWS regelt die Wechselkurse zwischen den jeweiligen Währungen und soll ein hohe Stabilität dieser Kurse gewährleisten. Die Kurse dürfen in einer engen Bandbreite schwanken und müssen von allen beteiligten Notenbanken bei Verlassen dieser Bandbreite gestützt werden.

EASDAQ
Abkürzung für European Association of Securities Dealers Automated Quotation Market. Bezeichnung für eine geplante Computerbörse in Europa. An dieser Börse sollen grenzüberschreitend die Aktien von schnell wachsenden Unternehmen jeglicher Größe gehandelt werden.

Effektenclearing
Abkürzung für European Association of Securities Dealers Automated Quotation Market. Bezeichnung für eine geplante Computerbörse in Europa. An dieser Börse sollen grenzüberschreitend die Aktien von schnell wachsenden Unternehmen jeglicher Größe gehandelt werden.

Eigenkapitalquote
Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital. Die Eigenkapitalquote ist in der Bundesrepublik Deutschland während der vergangenen Jahre laufend gesunken. Die Höhe der Eigenkapitalquote einer Untenehmung ist abhängig von der Größe, Rechtsform, Branchenzugehörigkeit und anderen Faktoren. Zur Entwicklung der Eigenkapitalquote deutscher Unternehmen liegen inzwischen zahlreiche Analysen vor, die insbesondere auf den Zusammenhang von Eigenkapitalquote, Eigenkapitalrentabilität und Investitionstätigkeit abstellen. Für 1993 wurden als durchschnittliche Eigenkapitalquoten errechnet:Verarbeitendes Gewerbe 23,0% (davon: Elektrotechnik 25,7 %, Maschinenbau 19,2%, Chemische Industrie 37,5 %, Großhandel 14,5 %).

Einheitskurs
(Kassakurs); Bezeichnung für den Kurs, der im Rahmen der Einheitsnotierung im amtlichen Handel einmal börsentäglich festgestellt wird. Zum Einheitskurs werden im amtlichen Verkehr alle Börsenaufträge abgerechnet, die nicht im variablen Handel abgewickelt werden. Bei Papieren, die zum variablen Handel zugelassen sind, erfolgt die Kursnotierung dagegen für jeden zustande gekommenen Umsatz. Hiervon abweichend muß die Abrechnung zum Einheitskurs bei Wertpapieren, die zum variablen Handel zugelassen sind dann zum Einheitskurs erfolgen, wenn die Börsenaufträge nicht den Mindestschluß umfassen, oder ein Abschluß im variablen Handel mangels eines Handelspartners unmöglich war, oder lt. Kundenauftrag zum Einheitskurs abgewickelt werden soll.

Einheitsmarkt
spezielle Erscheinungsform des Kassahandels, bei der während einer Börsensitzung nur ein Kurs (Einheitskurs) festgestellt wird. Abgewickelt werden an diesem Markt1. sämtliche Kundenaufträge, die Wertpapiere betreffen, welche nicht zum variablen Handel zugelassen sind;2. Kundenaufträge über zum variablen Handel zugelassenen Wertpapiere, dieein Mindestvolumen bzw. eine Mindeststückzahl nicht erreichen oderauch solche Börsenaufträge für die im variablen Handel ein Abschluß mangels eines geeigneten Handelspartners unmöglich war undAufträge, die lt. Vorgabe des Kunden zum Einheitskurs abgewickelt werden sollen.In die Preisfeststellung gehen alle Kundenkauf- und -verkaufsaufträge ein. Der Kurs wird dann vom Kursmakler nach dem Meistausführungsprinzip ermittelt.

Emissionskonsortium
bei Bedarf zu gründendes Bankenkonsortium (Gesellschaft bürgerlichen Rechts, § 705 BGB) mit dem Ziel, eine Wertpapieremission unterzubringen. In der Regel ist eine der beteiligten Banken Konsortialführerin, manchmal teilen sich auch mehrere Banken diese Funktion. In Deutschland ist die Einschaltung eines Emissionskonsortiums der Regelfall. Es fungiert zumeist als Übernahmekonsortium, d.h. die Emission wird gegen eine entsprechende Vergütung abhängig vom Volumen, Standing der Emittentin, Kapitalmarktsituation fest übernommen. Anschließend wird die Emission dann am Markt untergebracht. Im Falle von Schwierigkeiten werden Restbestände zunächst in den Eigenbestand genommen und später plaziert. Bei Aktienemissionen müssen die jungen Aktien i.d.R. den Altaktionären zunächst zum Bezug angeboten werden.Der Erfolg oder Mißerfolg der Unterbringung einer Emission hängt ab von der Plazierungskraft der Konsortialbanken und den Bedingungen der Emission einschließlich des Emissionsvolumens vor dem Hintergrund der allgemeinen Kapitalmarktsituation und den Emissionsbedingungen. Insofern wird das Konsortium die Emittentin vorab entsprechend beraten. Um vor möglichen Regressen aus der Prospekthaftung geschützt zu sein und zur Vorbereitung der Börseneinführung, wird das Bankenkonsortium außerdem im Zusammenhang mit den Emissionsvorbereitungen die erforderlichen Prüfungen vornehmen bzw. durchführen lassen.

Emissionsverfahren
1. Vorgehen bei der Ausgabe von Effekten. Das Verfahren vollzieht sich in den Stufen:Ausstellung der Effekten durch den Emittenten (Kapitalnachfrager);Übernahme durch Bank(en)/Bankenkonsortium im Konsortial-, Tender- oder kombinierten Konsortial-/Tenderverfahren oderDirektplazierung durch den Emittenten im Zuge der Selbstemission.2. Im Sinne der Emissionstechnik: Selbstemission, Fremdemission, Konsortialverfahren (Emissionskonsortium, Fremdemission), Tenderverfahren, kombiniertes Konsortial-/Tenderverfahren.3. Im Hinblick auf die Distributionsmethoden des Emissionskonsortiums bei der Durchführung der Begebung:Auflegung zur Zeichnung (Subskription), Zeichnung, Zuteilung;freihändiger Verkauf: allmählicher Absatz entsprechend der Marktlage (Bankenkonsortium nimmt zwischenzeitlich die Effekten in die eigenen Bestände);"Vertrieb (Verkauf) unter der Hand": diskreter Verkauf an Kapitalsammelstellen (Fonds, Versicherer etc.) und/oder bestimmte Investorengruppen unter Umgehung der Öffentlichkeit.

EONIA
Abk. für Euro Overnight Index Average. Seit dem 4.1.1999 von der Europäischen Zentralbank auf Basis effektiver Umsätze nach der Zinsmethode act/360 berechneter Durchschschnittsatz für Tagesgelder im Interbankengeschäft. Der EONIA wird über Bridge Telerate publiziert und komplettiert die EURIBOR-Zinsfamilie.

Erneuerungsschein
(certificate of renewal, Talon, Zinsleiste); die Wertpapierurkunde besteht aus Bogen (Zins- bzw. Dividendenscheinbogen) und Mantel. Der Bogen setzt sich zusammen aus Zins- bzw. Dividendenschein (Gewinnanteilschein) und Erneuerungsschein. Der Erneuerungsschein ist der unterste Teil des Bogens. Sind die Zins- bzw. Dividendenscheine eines Bogens verbraucht, so dient er dem Bezug weiterer Zinsschein- oder Dividendenscheinbogen. Er trägt den rechtlichen Charakter eines Legitimationspapiers.Üblicher Text bei Aktien: "Erneuerungsschein zur Aktie im Nennwert von fünfzig Deutsche Mark. Gegen Rückgabe dieses Erneuerungsscheins werden neue Gewinnanteilscheine, deren erster auf Nummer ... zu lauten hat, nebst Erneuerungsschein ausgehändigt". Bei Zinsscheinbogen z.B.: "Erneuerungsschein zum Zinsscheinbogen des 6%igen Hypothekenpfandbriefes über 5000 DM. Dem Inhaber dieses Erneuerungsscheines werden gegen dessen Rückgabe nach dem ... Zinsscheine für weitere 10 Jahre, von denen der erste am ... fällig wird, nebst einem neuen Erneuerungsschein von der Kasse der (z.B.) Baden-Württembergischen Bank ausgehändigt".

Ertragswert
1. Terminus für den Barwert der erwarteten künftigen Reinerträge einer Unternehmung. Damit zielt der Ertragswert auf den (Gesamt-)Wert des Unternehmens ab. Er ist abhängig von der Höhe der erwarteten Reinerträge, dem zeitlichen Horizont, der für die Dauer des Anfalls künftiger Reinerträge erwartet wird, der Höhe des Kalkulationszinssatzes sowie ggf. von der Erwartung in einen anfallenden Liquidationserlös. Die Ertragswertermittlung erfolgt mit Hilfe spezieller Ertragswertverfahren.2. Größe, die bei der Ermittlung des Beleihungswerts einer Immobilie berücksichtigt wird. Danach ist der Ertragswert der um den Erhaltungsaufwand verminderte kapitalisierte Jahresmietwert. Der Erhaltungsaufwand wird in x Prozent des kapitalisierten Jahresmietwerts angesetzt. Die Höhe des Ertragswerts hängt vom Alter und Zustand des Objekts ab.3. Im Zuge der Einheitswertermittlung für land- und forstwirtschaftliche Betriebe wird deren Wirtschaftsteil mit einem Ertragswert angesetzt. Grundlage hierfür bietet das Bewertungsgesetz (BewG).

EUREX
Eurex Deutschland, vordem Deutsche Terminbörse (DTB) ist der Derivatemarkt der Gruppe Deutsche Börse. Die Eurex entstand 1998 nach der Fusion von Eurex Deutschland und der Schweizer Terminbörse SOFFEX. Die Eurex ist als reine Computerbörse konzipiert und eröffnet damit die Möglichkeit den standortunabhängigen Vollzug des Computerhandels über angeschlossene Terminals auf einer elektronischen Handelsplattform. Die Handelsrichtlinien und Zulassungsregeln sind harmonisiert. Es existiert ein gemeinsames Clearinghaus.

EURIBOR
Abk. für Euro Interbank Offered Rate. Interbanken Geldmarktsatz für 1 Woche, sowie 1 bis 12 Monatgelder. Mit dem 1. Januar 1999 wurden die nationalen Referenzzinssätze in Euroland - wie z.B. der FIBOR - durch die EURIBOR-Zinsfamilie ersetzt. Euribor-Sätze werden als ungewichtete Durchschnitte aus den Briefsätzen von 57 Panelbanken (47 aus Euroland, 4 aus der übrigen EU und 6 aus Nicht-EU-Staaten) ermittelt. Die jeweiligen Sätze gelten als die Prime Rate der berichterstattendenden Banken. Zur Vermeidung von Verzerrungen werden die höchsten und niedrigsten 15% der gemeldeten Sätze in die Berechnung nicht einbezogen. Die Berechnung der berechneten ungewichteten Durchschnittsätze erfolgt seit dem 30.12.98 durch Bridge Telerate nach der Zinsmethode act/360. Die ermittelten EURIBOR-Sätze werden an jedem Target-Handelstag um 11.00 Uhr Brüsseler Zeit über Bridge Telerate publiziert.Die EURIBOR-Sätze bilden die jeweiligen Bezugsgrößen für die meisten variablen Anleihen sowie die ausgehandelten variablen Kreditverträge in der EU. Die EURIBOR-Familie wird durch den EONIA für Tagesgeld vervollständigt.

EURO-Dollarmarkt
(Euro-Geldmarkt); ist als internationaler Geldmarkt ein Teilmarkt der internationalen Finanzmärkte. Während in den Anfangszeiten die gesamte Geschäftstätigkeit in US-Dollar als einziger Währungseinheit abgewickelt wurde, bildeten sich später eigene Marktsegmente für andere Währungen, wie £:, DM, SFR, Yen. Auch die zunächst gegebene geographische Eingrenzung auf Europa mit dem Hauptfinanzplatz London, später zusätzlich Luxembourg, wurde aufgeweicht. Heute wird diese Marktbezeichnung allgemein für internationale Geldmärkte verwendet, die nicht eindeutig lokalisiert sind. Die in Asien gelegenen Euromärkte werden z. Zt. auch mit dem Terminus Asien-Dollarmarkt belegt. Auf den Euro-Dollarmärkten legen Banken, andere Finanzintermediäre, Unternehmen, Regierungen und Privatpersonen kurzfristig liquide Mittel an, während aus dem gleichen Kreis entsprechende Finanzmittel nachgefragt werden.In der Regel bieten die kapitalnachfragenden Unternehmen bestimmte Titel (mit/ohne Einschaltung von Banken) an. Sie erhalten im Gegenzug eine bestimmte Menge an Währungseinheiten und lösen nach Fristablauf die Papiere wieder ein. Die Kapitalanbieter nehmen diese Titel bis zur Endfälligkeit in ihr Portefeuille. Sie haben aber auch die Möglichkeit, bei plötzlich auftretendem Liquiditätsbedarf die Papiere am Markt unter Kursabschlag zu veräußern. Bei den Titeln handelt es sich um Euro-Commercial Papers (ECP's), Certificates of Deposit (CD's), Bankakzepte (bankers acceptances). Die Verzinsung ist abhängig von der Laufzeit, Bonität des Kapitalnachfragers und vom Marktzinsniveau. Sie erfolgt auf der Basis LIBOR (CD's auf LIBID) plus Aufschlag (minus Abschlag). Die Papiere werden i.d.R. mit dem entsprechenden Diskont (abhängig vom Marktzinssatz, Laufzeit und Bonität) ausgegeben.Die Grenzen zwischen Euro-Dollarmarkt und Euro-Kreditmarkt verschwimmen z.T., da sich in jüngster Zeit neue Finanzierungsformen auf Basis der Geldmarktinstrumente am Eurokredit durchgesetzt haben.

EURO-Kreditmarkt
internationaler Markt für kurz- und mittelfristige Kredite sowie Darlehen. Diese werden den Kreditnachfragern (Unternehmen, Länder, Städte, Gemeinden etc.) von Bankenkonsortien angeboten. Diese syndizierten Kredite oder Darlehen sind nur in äußerst seltenen Fällen mit Festzinssatz für die gesamte Laufdauer ausgestattet, da die Kreditgeber sich am Euro-Dollarmarkt kurzfristig revolvierend refinanzieren müssen. Hierdurch entstehen den Banken Zinssatzänderungs- und Anschlußfinanzierungsrisiken. Das Zinssatzänderungsrisiko können sie in jedem Fall auf den Kreditnehmer überwälzen. Aus diesem Grund erfolgt periodisch - 3, 6 Monate - eine Zinsanpassung. Referenzzins ist i.d.R. LIBOR. Hinzu kommt ein Aufschlag, der der Bonität des Kreditnehmers und der allgemeinen Marktsituation Rechnung trägt. Aufgrund der oben beschriebenen Technik (Zinsanpassung und -überwälzung tragen diese Kredite die Bezeichnung "Roll-over Kredite". Das Risiko der Anschlußfinanzierung kann über "Escape-Klauseln" ausgeschlossen werden. Sie solle

EUROTOP 100 Index
auf Realtime-Basis berechneter Aktienindex der Amsterdamer Optionsrealtimebörse (EOE-OPTIBEURS). In diesen Aktienindex sind die 100 liquidesten Aktien aus neun Ländern (Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Schweiz, Schweden, Spanien) einbezogen. Auf den EUROTOP 100 werden an einigen Terminbörsen Futures und Optionen gehandelt.

EURO-Währungsraum
Bezeichnung für das Gebiet, für welchens der EURO per Vertrag durch die beteiligten EU-Mitgliedstaaten als einheitliche Währung eingeführt wurde.

Eurozinsmethode (act/360)
Zinsberechnungsmethode, die bei geldpolitischen Operationen Anwendung findet. Die Zinsen werden taggenau berechnet. Für die Ermittlung des Zinsdivisors das Jahr zu 360 Tagen angenommen.

evergreen facility
Kredit-Fazilität mit unbegrenzter Laufzeit. Diese ist nur durch Kündigung aufhebbar.

expenses
(Out-of-pocket-Expenses); Nebenkosten, die im Rahmen eines Kreditgeschäfts enstehen bzw. enstanden sind. Sie sind durch den Kreditnehmer zu übernehmen.

external indebtedness
Verschuldung des Kreditnehmers (a) gegenüber Gebietsfremden in nationaler (heimischer) Währung oder/und (b) in Fremdwährung.