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Fed Funds
Repräsentativer Geldmarktzinssatz in den USA; die US-amerikanische Notenbank (kurz: Fed) kontrolliert diesen Satz durch ihre Liquiditätssteuerung.

Festverzinsliche Wertpapiere
Wertpapiere mit einer feststehenden gleichbleibenden Verzinsung (Nominalverzinsung). Der Anleger gewährt dem Emittenten quasi ein Darlehen in Höhe des Nennwertes und hat Anspruch auf eine feste nominale Verzinsung sowie Rückzahlung zu 100% zum Laufzeitende.

FIBOR (Frankfurt Inter Bank Offered Rate)
Repräsentativer Geldmarktsatz in Deutschland (3 oder 6 Monate) für Gelder unter Banken. Dieser Geldmarktsatz liegt über den Termingeldzinsen, da für inländische private Termingeldanlagen eine Mindestreservepflicht besteht, während Einlagen der Banken sowie Euro-Termingeld mindestreservebefreit sind. (An die Stelle des FIBOR tritt z.B. in Großbritannien der LIBOR- London Inter Bank Offered Rate)

Fonds
Fonds sind von Kapitalanlagegesellschaften oder Fondsgesellschaften verwaltete Kapitalvermögen, die in Immobilien, Aktien, Wertpapieren etc. investiert sind. Die englische bezeichnung lautet fund.

Financial Futures
Financial Futures ist die internationale Bezeichnung für standardisierte Handelskontrakte bei Termingeschäften in Finanzinstrumenten. Gegenstand der Kontrakte können Aktien, Anleihen, Optionen, Indices und Devisen sein.

Factoring
Factoring ist ein Finanzierungsgeschäft, bei dem ein Finanzinstitut (der Factor) die Forderungen, die bei seinen Kontrahenden aus dem Verkauf von Waren entstehen, ankauft und das Risiko für den Ausfall der Forderungen übernimmt.

Fondsmanagement
Gremium, das Anlageentscheidungen für den jeweiligen Investmentfonds trifft.

Fondsvermögen
Das Fondsvermögen umfaßt den Gesamtwert aller Vermögensgegenstände des Sondervermögens. Das Fondsvermögen eines Wertpapierfonds besteht aus Aktien und/oder festverzinslichen Wertpapieren, einer Barreserve sowie sonstigen Vermögenswerten (beispielsweise Optionsrechten).

Fondsarten
Es wird unterschieden: a) nach Art der Ertragsverwaltung: Thesaurierende Fonds und ausschüttende Fondsb) nach Art der Anlagewerte: Wertpapierfonds (z.B. Aktien-, Renten-, gemischte Fonds), Immobilienfonds, Spezialitätenfonds, (wie z.B. Länderfonds, Geldmarktfonds, Dachfonds)c) nach der Zielgruppe: Publikumsfonds sind für jedermann zugänglich. Spezialfonds haben einen begrenzten Kreis von max. 10 institutionelle Anlegern. Es handelt sich meist um Industrieunternehmen und Versicherungen, die Teile ihrer Gelder extern verwalten lassen.

Freistellungsauftrag
Um den Sparerfreibetrag unverzüglich und nicht erst im Rahmen der Einkommensteuererklärung auszuschöpfen, kann jeder Anleger gegenüber seiner Investment-Gesellschaft, Bank oder Sparkasse einen Freistellungsauftrag erteilen. Bei rechtzeitiger Vorlage werden bei Depotverwahrung der Anteilscheine die steuerpflichtigen Teile der Ausschüttungen des Fonds bis zur Höhe des Freistellungsauftrags (maximal 6.100 DM pro Anleger bei Einzelveranlagung, bei Zusammenveranlagten maximal 12.200 DM) ohne Abzug ausgezahlt bzw. bei thesaurierenden Fonds die Zinsabschlagsteuer den Anlegern erstattet. Bei Eigenverwahrung der Anteile ist eine Berücksichtigung der einbehaltenen Zinsabschlagsteuer nur im Rahmen der Einkommensteuererklärung möglich.

Fälligkeitsdatum
Das Fälligkeitsdatum gibt an, wann der Basiswert eines Terminkontrakts zur Lieferung fällig wird. Eine Lieferung kann vermieden werden, wenn die Position vor dem Fälligkeitsdatum glattgestellt wird.

Fälligkeitszyklus
Terminkontrakte haben einen jeweils spezifischen Fälligkeitszyklus. Dieser kann z.B. monatlich oder vierteljährlich sein.

Feindliches Übernahmeangebot
Im Englischen: hostile take-over. So wird die Kaufabsicht eines Interessenten bezeichnet, die im ersten Schritt nicht offiziell erfolgt. Der Kaufinteressent versucht z.B., von Mehrheitsaktionären größere Aktienpakete zu erwerben, um so die Stimmmehrheit zu bekommen. Oftmals werden feindliche Übernahmeangebote durchgeführt, wenn eine AG an der Börse unterbewertet ist, und die Stillen Reserven etc. nach Aufdeckung zur Finanzierung der Übernahme verwendet werden können.

Feste Wechselkurse
Bei festen Wechselkursen wird der Wechselkurs zu einer anderen Währung festgelegt.

Finanzierungsschätze
Finanzierungs-Schätze sind kurzlaufende Schuldverschreibungen des Bundes (Laufzeit 1 und 2 Jahre), die nicht an der Börse gehandelt werden und bei denen die Zinsen bei Emission bereits abgezogen werden. D.h. der Anleger zahlt einen Betrag unter 100% ein und bekommt nach Laufzeitende 100% zurückgezahlt.

Fixing
Fixing ist das Feststellen eines amtlichen Kurses an einer Börse. So gibt es neben dem Devisenfixing in Deutschland auch Edelmetallfixings.

Flexible Wechselkurse
Flexible Wechselkurse sind solche, die durch Marktverhältnisse frei zustande kommen und nicht durch vorgegebene Bandbreiten eine zugesicherte Unterstützung erhalten.

Floating Rate Notes
Floating Rate Notes (FRN), sind variabel verzinsliche Wertpapiere (Laufzeit 3 Monate bis 20 Jahre), bei denen der Coupon, d.h. die Verzinsung, variabel gestaltet ist und meist zu einem Referenzzinssatz angepaßt wird. Z.B. werden FRNs auf den LIBOR (London Inter Bank Offered Rate / Zins aus dem Londoner Interbankenhandel) oder FIBOR (Frankfurt Inter Bank Offered Rate / Zins aus dem Frankfurter Interbankenhandel) emittiert, mit einem Aufschlag auf den dort gehandelten Zins mit einer bestimmten Laufzeit (FIBOR und LIBOR werden meist mit einer Laufzeit von 1 bis 12 Monaten gehandelt). In Phasen mit inverser Zinsstruktur ist die Anlage von Geldern auf dem Geldmarkt besonders lukrativ, da die Renditen hier höher liegen als bei Anlagen mit längerer Zinsbindung. Dies führt in Zeiten einer inversen Zinsstrukturkurve zu einer verstärkten Nachfrage nach variabel verzinslichen Anleihen.

Floor
Aufgrund starker Zinsschwankungen ist es für viele Investoren wichtig, ein aktives Zinsmanagement zu betreiben. Insbesondere Investoren mit variabel verzinslichen Anlagen (z.B. FRN) sind bei fallenden Zinsen erheblichen Ertragsrisiken ausgesetzt. Eine Möglichkeit zur Begrenzung dieser Risiken stellt die Vereinbarung einer festen Zinsuntergrenze, der sogenannte Floor, dar. Er bildet somit das Gegenstück zum Cap. Ein Floor ist ein Zinsoptionsgeschäft, bei dem eine vertragliche Vereinbarung einer Zinsuntergrenze eingegangen wird, bezogen auf einen zugrundeliegenden nominellen Kapitalbetrag. Der Käufer erwirbt gegen Zahlung einer Prämie das Recht, vom Verkäufer des Floors die Differenz zur Zinsuntergrenze zu erhalten, falls der Referenzzinssatz (z.B. 3 Monats-LIBOR) die vereinbarte Zinsuntergrenze an einem Zinsfestlegungstermin unterschreitet. Dadurch sichert sich der Investor eine Mindestrendite in Höhe des Floor-Basispreises abzüglich der Prämienzahlung.

Fortlaufende Notierung
Bei Notierungen aus dem variablen Handel spricht man von fortlaufenden Notierungen. Alle Orders mit einem Kauf- oder Verkaufsvolumen von über 50 Aktien werden im variablen Handel abgewickelt. Gegenteil: Kassa-Kurs.

Freimakler
Freie Makler wickeln die Kauf- und Verkaufsorders im geregelten Freiverkehr ab. Ein Freimakler handelt sowohl im Auftrag von Privatkunden als auch von Banken und darf, im Gegensatz zum amtlichen Makler, auch auf eigene Rechnung Wertpapiere handeln. Freimakler müssen für die Ausübung ihrer Tätigkeit eine Zulassung an der Börse erhalten.

Freijahre
Freijahre sind festgelegte Jahre, bei denen bei einem festverzinslichen Wertpapier keine Tilung des Anleihebetrags erfolgt.

Freiverkehr
Als Freiverkehr bezeichnet man den Handel mit Wertpapieren, die weder zum amtlichen noch zum geregelten Handel zugelassen wurden.

Fundamentalanalyse
ie Aktienanalyse kann prinzipiell auf zwei Arten erfolgen: Bei der Fundamentalanalyse wird eine Aktiengesellschaft aufgrund von Kennzahlen bewertet. Wichtigste Größen sind hierbei die Profitabilität (Erträge), die Finanzkraft (Cash-Flow / Zinsaufwendungen etc.), Kurs-Gewinn-Verhältnis (siehe KGV), Wachstumschancen und konjunkturelle sowie fiskalpolitische Rahmenbedingungen. Mit diesen Informationen wird versucht, die Geschäftstätigkeit und deren Rentabilität zu prognostieren und daraus Chancen auf Kursgewinne abzuleiten. Bei der technischen Analyse treten Unternehmenskennzahlen in den Hintergrund. Die sogenannten Chartisten orientieren sich an der graphischen Darstellung der historischen Kursverläufe und leiten aufgrund von Indikatoren und charttypischen Formationen Aussagen über mögliche Kursentwicklungen ab.

Fusion
Eine Fusion bedeutet den Zusammenschluß zweier Unternehmen. Entweder kauft ein Unternehmen ein anderes und gliedert es ein, oder beide Unternehmen gründen ein neues Gemeinschaftsunternehmen.

Futures
Futures sind Terminkontrakte auf ein bestimmtes Gut. Terminkontrakte auf Waren werden Commodity Futures, solche auf Aktien, Anleihen, Indices und Währungen Financial Futures genannt. Futures verpflichten den Käufer, zu einem festgelegten Termin Waren oder Finanzprodukte zu beziehen. Ist man einen Future short, d.h. hat man einen Future verkauft, so ist man zur Lieferung des entsprechenden Underlyings verpflichtet. Die Verpflichtung, etwas zu liefern und eine Lieferung anzunehmen kann man nur umgehen, indem man die Position glattstellt.

Futuresbörse
An einer Futures-Börse werden Terminkontrakte auf Waren (Commodities) oder Finanzprodukte (Financials) gehandelt. Die Futures-Börse dient zwei Anlegergruppen. Die einen benutzen die Terminkontrakte, um sich gegen Kursverluste abzusichern. Die anderen, die weitaus größere Gruppe, spekuliert. An Futures-Börsen sind folgende Geschäfte möglich: Kauf oder Leerverkauf von Futures, der Kauf (oder Leerverkauf) von Calls oder Puts auf Futures.

Familienheimfahrt
Während einer Rehabilitatonsmaßnahme können die Reisekosten für eine Familienheimfahrt übernommen werden. Bei Berufsförderungsmaßnahmen in der Regel einmal im Monat; bei Heilbehandlungen erstmals nach acht Wochen, aber nur, wenn die Behandlung noch mindestens vier Wochen dauert.

Finanzausgleich
Die Rentenversicherungsträger der Arbeiterrentenversicherung und der Angestelltenversicherung sind untereinander zum Finanzausgleich verpflichtet, wenn die liquiden Mittel eines Rentenversicherungsträgers eine halbe Nettomonatsausgabe des Vorjahres unterschreiten.

Freibetrag bei Einkommensanrechnung
Der Freibetrag richtet sich nach dem aktuellen Rentenwert. Für Witwen-, Witwer- und Erziehungsrenten ist er das 26,4fache dieser Werte. mtl./DM bis 30.06.98 ab 01.07.98 West 1.252,42 1.257,96 Ost 1.069,46 1.078,97 Der Freibetrag erhöht sich für jedes Kind des Berechtigten, das Anspruch auf Waisenrente hat, um das 5,6fache des aktuellen Rentenwertes. mtl./DM bis 30.06.98 ab 01.07.98 West 265,66 266,84 Ost 226,86 228,87 Für Waisenrenten beträgt der Freibetrag das 17,6fache des aktuellen mtl./DM bis 30.06.98 ab 01.07.98 West 834,94 838,64 Ost 712,98 719,31 Rentenwertes.

Freiwillige Beiträge
...werden in der Regel bargeldlos an den zuständigen Rentenversicherungsträger entrichtet, z.B. durch das Kontenabbuchungsverfahren (Lastschrift), Dauerüberweisungsauftrag oder durch eine Einzelüberweisung. Die Zahlung dieser Beiträge ist grundsätzlich nur für das laufende Jahr möglich.

Freiwillige Versicherung
...kann nur auf Antrag erfolgen. Berechtigt sind alle Deutschen im In- und Ausland, sowie in der Bundesrepublik Deutschland lebende Ausländer, sofern sie das 16. Lebensjahr vollendet haben und nicht bereits pflichtversichert sind.Jeder volle DM-Betrag zwischen dem Mindestbeitrag und dem Höchstbeitrag ist ein zulässiger Beitrag: mtl. 1997 1998 Mindestbeitrag 123,83 DM 125,86 DM Höchstbeitrag 1.664,60 DM 1.705,20 DM

fair value
theoretisch richtiger oder gerechter, da arbitragefreier Preis bzw. Wert eines Termininstruments (Option, Optionsschein, Futures und Swaps). Käufer und Verkäufer sind hier nicht schlechter gestellt als bei einem entsprechendem Kassageschäft.

FAZ-Aktienindex
gewichteter Kursindex, der sich nach Paasche errechnet. Veränderungen der Aktienkurse, die auf Kapitalveränderungen zurückgehen, werden durch einen Ausgleichsfaktor eliminiert. Durch Dividendenzahlungen bedingte Kursrückgänge werden wie Kursverluste behandelt. Erfaßt werden die Kurse von 100 Aktiengesellschaften, deren Werte in Frankfurt variabel gehandelt werden und einem ausreichenden Grundkapital zum Börsenhandel zur Verfügung stehen (vgl. Free Float). Als Subindices werden zusätzlich folgende Branchenindices errechnet: Banken, Versicherungen, Elektroindustrie, Bau- und Grundstückswerte, Großchemie, Sonstige Chemiewerte, Versorgungsaktien, Auto- und Zulieferindustrie, Maschinenbau, Grundstoffe, Handel und Verkehr, Konsumgüter. Der Index ist mehrfach (1970, 1982, 1988, 1993) auf die jeweiligen Marktgegebenheiten neu ausgerichtet worden.

FAZ-Performance-Index
Performance-Index, der die Wertentwicklung einer Anlage am deutschen Aktienmarkt insgesamt darstellt. Außerdem werden Sub-Indices errechnet.

Festpresiverfahren
klassisches Verfahren der Emissionskursfestsetzung im Zuge einer Emission. Hierbei legt die Emittentin allein oder gemeinsam mit dem Emissionskonsortium den Bezugskurs der Wertpapiere fest. Bei der Zielsetzung, die Emission schnell, vollständig und kostengünstig zu plazieren, ergibt sich die Schwierigkeit der Fixierung des optimalen Bezugskurses. Bei den zwischenzeitlich außerordentlich stark gestiegenen Emissionsvolumina gewinnt das Bookbuilding-Verfahren zunehmend an Bedeutung, da hier die Investoren in den Preisbildungsprozeß einbezogen werden. Damit ist hier der Preis eine Funktion der Nachfrage und nicht, wie beim Festpreisverfahren, die Nachfrage eine Funktion des Preises.

Festzinsanleihe
Anleiheform, die durch feste halbjährliche oder jährliche Zinszahlungen charakterisiert ist, die über die gesamte Laufzeit unverändert bleiben (klassischer Anleihetyp). Vgl.: Anleihe, Industrieobligation

fill-or-kill (FOK)
Variante eines limitierten Auftrags, der zur Durchführung von Optionsgeschäften an Terminbörsen erteilt wird. Danach kann der Börsenauftrag nur sofort und vollständig ausgeführt werden. Kann die Order nicht zu den Konditionen der Auftragserteilung vollständig ausgeführt werden, ist sie hinfällig (Immediate-or-cancelled).

Finanzanlayse
(financial analysis); Untersuchung einer Kapitalanlage (z.B. Kauf von Effekten, Kredithingabe, Zeichnung von Anteilen einer Unternehmung etc.) auf ihre mögliche Vorteilhaftigkeit bzw. Unvorteilhaftigkeit. Sie dient als Entscheidungsgrundlage für die Durchführung/Unterlassung von Investitionen oder Desinvestitionen. Die Finanzanalyse im Zusammenhang mit dem Erwerb von Aktien erfolgt auf Basis der Fundamentalanalyse und/oder Chartanalyse. Bei Anleihen, Commercial Papers und CD's spielen Rating und Duration eine große Rolle. Vor der Kreditvergabe schließlich steht die Kreditwürdigkeitsprüfung. Finanzanalyse wird unternehmensextern (Kapitalanleger, Banken, Finanzanalysen, Konkurrenz etc.) und unternehmensintern betrieben. Materielle Basis sind Bilanz, GuV und sonstige Daten (z.B.: Umsatz, Auftragslage, Investitionsplanung). Analyseschwerpunkte sind:Kapital-/Vermögensstruktur und Kapitalfluß (Mittelherkunft und -verwendung),Periodenerfolg (Herkunft und Verwendung).Methoden und Techniken finden sich in einer Vielzahl von Rechenwerken (Bilanzanalyse; Kennzahlenanalyse; Kreditwürdigkeitsprüfung; Kapitalflußrechnung, wie z.B. Bewegungsbilanz, Funds Statement, Cash Flow Statement; Finanz-, Liquiditäts-, Investitionsplanung) ihren Niederschlag. Vermögensstrukturanalyse siehe http://www.finanz-tools.de

Finanzierung
i.e.S. die Deckung eines gegebenen Kapitalbedarfs; weitere Einschränkungen nach den Kriterien Form, Fristigkeit, Verwendungszweck des Kapitals sind möglich. I.w.S. umfaßt Finanzierung sämtliche Finanzdispositionen, d.h. Kapitalbeschaffung und -disposition bzw. -anlage (Investition und Kapitaltilgung).Unterscheidet man nach der Finanzierungsquelle, so erhält man als Finanzierungsarten Außenfinanzierung (exogene oder Marktfinanzierung), Innenfinanzierung (endogene oder Selbstfinanzierung i.w.S.) sowie Zwischenformen (z.B. konzerninterne Finanzierung).Nach der Eigentümer-/Gläubigerstellung) differenziert man zwischen Eigenfinanzierung (Finanzierung mit Eigenkapital), Fremdfinanzierung (Finanzierung mit Fremdkapital) sowie Zwischenformen (z.B. Genußschein, Optionsanleihe, Gewinnobligation, partiarisches Darlehen).Legt man die Fristigkeit zugrunde, so kann man langfristige (z.B. Anleihen, Hypothekarkredit, Schuldschein-Darlehen) und kurzfristige Finanzierung (z.B. Lieferantenkredit, Kontokorrentkredit) unterscheiden.Der Finanzierungsanlaß im Lebensprozeß der Unternehmung führt zu der Unterscheidung zwischen einmaligem (Gründung, Wachstum, Fusion, Sanierung, Liquidation) und laufendem Finanzierungsanlaß (Umsatzprozesse, z.B. Lieferantenkredite, kurzfristige Bankkredite).Sonderformen der Finanzierung sind u.a. Vorfinanzierung, Zwischenfinanzierung, Anschlußfinanzierung, Umfinanzierung, Außenhandelsfinanzierung, Absatzfinanzierung, Projektfinanzierung. Von Finanzierung zu trennen sind die Finanzierungsersatzmaßnahmen.

Finanzierungskosten
(Kapitalkosten); sämtliche Kosten, die einem Unternehmen im Zusammenhang mit der Finanzierung eines gegebenen Kapitalbedarfs für den Kapitalüberlassungszeitraum einstehen. Man unterscheidet folgende Kostenkategorien:1. Nach der Häufigkeit ihres Entstehens: einmalige und laufende Finanzierungskosten.2. Nach dem Kriterium, welche Faktoren die Finanzierungskosten beeinflussen, gelangt man zur Unterscheidung zwischen quantitativen und qualitativen Kosten.3. Nach dem Kriterium des Kostenverhaltens: fixe sowie variable Kosten.Die Unternehmensleitung strebt in der Regel "Optimierung" der Finanzierungskosten an. Die Möglichkeiten hierzu sind kurz- bis mittelfristig recht begrenzt (z.B. Substitution teuer finanzierten Kapitals durch kostengünstigere Mittel gleicher oder minderer Qualität, u.U. unter Verletzung des Postulats der Fristenkongruenz). Langfristig gelingt eine Optimierung durch Schaffung einer optimalen Kapitalstruktur und Verlegung von Mittelbeschaffungsmaßnahmen über lange Zeiträume hinweg in besonders günstige Marktphasen.

Finanzinnovation
Terminus, der einerseits lediglich neue Produkte an den Finanzmärkten umfaßt (Produktinnovationen), andererseits veränderte oder erstmalig praktizierte finanzwirtschaftliche Vorgänge, die sich im Zeitablauf vollziehen (Prozeßinnovationen) einbezieht.Bei Produktinnovationen handelt es sich entweder um reine Finanzierungsinstrumente oder Instrumente zur Absicherung bestimmter Marktrisiken oder Finanzierungsinstrumente, mit denen Techniken zur Absicherung gegen Marktrisiken gekoppelt sind. Die Produktionnovationen unterscheiden sich von bisherigen Instrumenten und/oder Technikenin einzelnen oder mehreren Teilkomponenten von bislang bekannten Instrumenten (Beispiele: Anleihe-Ausstattung, Aktienindex-Anleihe, ECU-Anleihe, Annuitäten-Anleihe, Doppelwährungsanleihe, Floating Rate Notes, Zerobond);vollständig, da es sich um absolut neue Instrumente bzw. Techniken handelt (z.B. Euronotes, Commercial Papers, Certificates of Deposit, Projektfinanzierung, naked Warrants);durch Veränderung bekannter oder neuer Instrumente infolge Addition neuer, bis dato unbekannter oder bereits in anderem Zusammenhang benutzter Techniken (z.B. Anleihen in Verbindung mit Zins- und Währungsswaps, Forward Rate Agreements, Revolving Underwriting Facility, Note Issuance Facility, Currency-Futures, Interest-Futures, Cash Management Account, Kreditkarten).Prozeßinnovationen ergeben sich in erster Linie durch konsequente Nutzung des hohen technischen Fortschritts in den Bereichen des Nachrichtenwesens, Zahlungsverkehrs und der EDV (z.B. SWIFT, Cash Management Systeme). Teilweise konnten die Finanzinnovationen nur entstehen, weil die notwendigen institutionellen und/oder rechtlichen Voraussetzungen geschaffen wurden (z.B. Geldmarktfonds, moderne Nachrichtentechnik, Deregulation, Swap Network). Die Entwicklung von Finanzinnovationen hat mehrere Ursachen. Allgemein werden folgende Gründe genannt: stringente Bankengesetzgebung in den USA (Regulation), die zu spät gelockert wurde; weltweiter Inflationsprozeß während der 70er Jahre, Ölkrisen; starke Schwankungen von Wechselkursen und Zinssätzen. Die Marktteilnehmer, insbesondere zunächst die Kapitalanlager, waren nicht mehr bereit, die Risiken zu tragen. Für die Banken ergab sich damit die Notwendigkeit zur Entwicklung geeigneter Refinanzierungsinstrumente. Inzwischen existiert eine Fülle von Instrumenten, die die we Die nationalen Bankenaufsichtsbehörden, Notenbanken und die BIZ beurteilen inzwischen einen großen Teil der Finanzinnovationen sehr kritisch, da die Anwendung der neuen Instrumente bzw. Techniken teilweise mit erheblichen Zins-, Liquiditäts- und/oder Währungsrisiken verbunden ist.

Finanzintermediäre
(Financial Intermediaries, sekundäre Finanzinstitute); Institutionen, die auf den Geld-, Kredit- und Kapitalmärkten neben den Geschäftsbanken zwischen Kapitalangebot- und -nachfrage vermitteln. Finanzintermeditation wird in einem erheblichem Umfang an den Effektenbörsen betrieben. Durch die Dienste der sekundären Finanzinstitute (Versicherungsgesellschaften, Kapitalanlegegesellschaften, Bausparkassen etc) steigen die Anlage- und Finanzierungschancen der übrigen Marktteilnehmer. Daher wird oft von der Existenz der Marktintermediäre und ihren Aktivitäten auf den hohen Entwicklungsstand des jeweiligen Finanzmarktes geschlossen. Umgekehrt zeigt das Vorhandensein von Finanzintermediären jedoch, daß der Markt noch unvollkommen ist, da diese bei einem vollkommenen Markt mangels Gewinnchancen verschwinden müßten.

Finanzpolotik
Summe aller Überlegungen, Absichten und Maßnahmen der Unternehmensleitung, die auf die Formulierung der Finanzierungsziele und ihre Realisierung ausgerichtet sind. Wesentliche Aktivitäten sind in diesem Zusammenhang: Festlegung der Finanzierungsziele, Finanzanalyse, Finanzplanung, Liquiditätsplanung, Finanzdisposition, Finanzkontrolle.

Finanzwirtschaft
Die Betriebswirtschaftslehre unterteilt in leistungswirtschaftliche (Beschaffung, Fertigung, Absatz) sowie finanzwirtschaftliche Funktionsbereiche der Unternehmung. Die Finanzwirtschaft kann in Kapitalwirtschaft (Kapitalbeschaffung, -verwaltung, -verwendung) und Zahlungsmittelwirtschaft (Zahlungsmittelbeschaffung, -verwaltung, -verwendung) gegliedert werden.

Floating Rate Note (FRN)
variabel verzinsliche Anleihe, bei der die Verzinsung während der Laufzeit in definierten Zeitabständen (i.d.R. alle drei, sechs Monate) an das gegebene Marktzinsniveau angepaßt wird. Insofern handelt es sich bei dem Floater um eine zinsindexierte Anleihe. Zur Abwicklungstechnik wird ein bestimmter Geldmarktsatz (z.B. LIBOR, Euribor, LIBID) als Referenzzins definiert, zu (von) welchem definierte Aufschläge (oder Abschläge) zugerechnet (abgezogen) werden. Floater sind sowohl für Emittenten als auch für Investoren gleichermaßen interessant, was sich national wie international in hohen Emissionsvolumina niederschlägt. Floating Rate Notes haben die Besonderheit, daß sie im Regelfall mit einem vorzeitigen Kündigungsrecht durch die Emittenten (Call Option) ausgestattet sind. Kündigungsvarianten sind der "Stepped Call" (Kündigung nur zu Couponterminen möglich) und der "Rolling Call" (Kündigung zu jedem Termin nach Ablauf eines bestimmten Datums möglich).

FRABBA
Standardvertrag für Forward Rate Agreements, der von der British Bankers' Association entwickelt wurde.

free float
1. freier Vorgangspuffer;2. freie Pufferzeit;3. finanzwirtschaftliche Bezeichnung für die in einem Markt umlaufenden Titel einer Emission, die sich somit nicht in festen Händen befinden. Je höher die Quote der umlaufenden Titel am gesamten emittierten Titelbestand ist, desto günstiger wirkt sich dies auf die Effizienz der Kursbildung im entsprechenden Marktsegment aus. Typisch ist, daß das Blue-Chip-Segment (in Deutschland das DAX-Segment) durch einen hohen Free Float, das Small-Cap-Segment hingegen durch einen relativ niedrigen Free Float gekennzeichnet ist. Ein gewisser Ausgleich wird hier aber im Regelfall durch eine erhöhte Umlaufgeschwindigkeit geschaffen.

Freie Makler
(Freimakler); freie, nicht vereidigte Makler, die neben den Kursmaklern an den Börsen zur Teilnahme am Börsenhandel zugelassen sind. Diese unterliegen, soweit das Gesetz nichts anderes bestimmt, wie die Kursmakler der Aufsicht durch die Börsenaufsichtsbehörde. Die Aufsicht umfaßt sämtliche börslichen und außerbörslichen Geschäfte im Rahmen des Handelsgewerbes und bezieht sich auf die Einhaltung der börsenrechtlichen Vorschriften und Anordnungen. Die freien Makler übernehmen entweder im geregelten Markt oder im Optionshandel die Kursfestellung (skontoführende Makler). Sie sind aber auch für die im Freiverkehr gehandelten Wertpapiere (Freiverkehrsmakler) zuständig.

Footsie
übliche Abkürzung für den Financial Times Stock Exchange 100-Aktienindex

Forfaitierung
regreßloser Verkauf einer längerfristigen Forderung durch den Exporteur an eine Finanzierungsinstitution mit Stellung entsprechender Sicherheiten (z.B. Wechsel, Bankgarantie, Akkreditiv). Die Forfaitierung ist dementsprechend als eine auf Forderungsverkauf beruhende Vermögensliquidation zu verstehen, die Finanzierungs-, Delkredere- sowie Inkassofunktionen umschließt.

Forward Rate Agreement (FRA)
(Future Rate Agreement, Terminsatzgeschäft); unbedingtes, nicht börsengängiges Termingeschäft. Innerhalb dieses Termingeschäfts vereinbaren die Vertragspartner im voraus für einen bestimmten Betrag einen Zinssatz für eine in der Zukunft liegende Periode (Referenzperiode, deren Beginn in der Zukunft liegt) und ein zugrunde liegendes (fiktives) Nominalvolumen. Ein Kapitaltransfer erfolgt nicht. FRA's werden zum vertraglich vereinbarten Zeitpunkt im Wege des Zinsausgleichs durch die Zahlung der vereinbarten Zinsdifferenzen beglichen. Die Gesamtlaufdauer eines FRA beträgt höchstens 24 Monate und gliedert sich in eine Vorlaufzeit (beträgt mindestens einen Monat) und die daran anschließende Referenzperiode (läuft über maximal (12 Monate). Längere Zinsperioden können durch Verknüpfung mehrerer FRA's abgesichert werden.

Fremdemission
Verfahren bei der Begebung (Erstplacierung) von Aktien und Anleihen, bei dem die Unterbringung der Effekten im1. Konsortialverfahren zu festen Konditionen erfolgt. Hierbei wird im Zuge der Emission ein Bankenkonsortium (vgl. Emissionskonsortium) eingeschaltet, welches als Übernahmekonsortium, Begebungskonsortium oder als kombiniertes Übernahme- und Begebungskonsortium fungiert.2. Tenderverfahren besorgt wird.3. Konsortial-/Tenderverfahren vollzogen wird. Es handelt sich hierbei um eine kombinierte Emissionstechnik.Funktionsweise: Unterbringung einer Quote des Gesamtemissionsvolumens bei einem Begebungskonsortium im Konsortialverfahren sowie anschließende Plazierung der Restquote des Emissionsvolumens bei anderen Banken oder sonstigen Finanzintermediären im Tenderverfahren. Die Kosten der Fremdemission bei Aktienemissionen (Anleiheemissionen) belaufen sich auf 7% - 9% (4,5% - 5%) des Emissionsvolumens (Emissionskosten).

front bond
(Host Bond); Zinsoptionsanleihe mit beigefügtem Zinsoptionsschein (Bond Warrant). Dieser berechtigt zum Bezug einer Folgeanleihe (Back Bond) zu vorgegebenen Konditionen.

front running
1. Vorkaufen von Händlern bei Wertpapieremissionen (per Selbstzuteilung) in Kenntnis hoher Orderaufträge durch die Kunden des eigenen Hauses. Den Kunden werden dann in diesem Fall weniger günstige Kurse abgerechnet.2. Handeln von Analysten eines Brokers oder Bank an Märkten auf eigene Rechnung nach den vorgesehenen Empfehlungen bevor diese anschließend Kunden als offizielle Ansicht des Hauses zu angenommenen Gesamt- oder/und Teilmarktentwicklungen dargestellt werden.

FTSE-100 Index
(Abk. für Financial Times Stock Exchange 100 Share Index); Aktienindex, der die Aktienwerte der 100 größten Aktiengesellschaften des Vereinigten Königreichs enthält. Der FTSE-100 Index wurde im Jahr 1984 mit dem Ziel eingeführt, einen neuen Aktienindexkontrakt an der LIFFE einzuführen.

Fungibilität
allgemeine Kennzeichnung der Eigenschaft von Gütern, Devisen, Effekten und standardisierten Terminkontrakten, leicht austauschbar (handelbar, marktgängig) zu sein. Fungibilität ist bei Effekten, Devisen und Terminkontrakten i.d.R. ohne weiteres erreichbar, nicht jedoch bei Waren. Hier ist vorab die Typisierung unerläßlich.